13. September 2016
South Lake Taohe - Placerville - South Lake Tahoe
Tag 11 - Dienstag, 13. September 2016
Als wir heute Morgen aus dem Fenster sahen waren wir gar nicht erfreut. Der Himmel ist verhangen und es ist kalt, wirklich kalt. 9 Grad zeigt unser Wetter-App an. Also heute mal keine Flip-Flops sondern Socken und Turnschuhe.
Da wir erst gegen 16 Uhr mit unseren Goldwäscher-Freunden abgemacht haben fuhren wir zuerst nach Caloma was etwas weiter als Placerville ist. Im Caloma ist der Marshall Gold Discovery State Park, ein Outdoor Museum mit einigen Häuschen mit Untensilien der Goldwäscherzeit und natürlich die Nachbildung der Mühle bei dessen Bau das erste Goldnugget gefunden wurde. Als wir das letzte mal vor 5 Jahren hier waren hatte das ganze geschlossen, doch heute hatten wir Glück. Doppeltes Glück sogar. Es kamen gerade 4 oder 5 Rehe aus dem nahen Wald von dem eines, ein kleiner Bock, ganz in unserer Nähe wieder auftauchte und gar keine Scheu zeigte, so dass wir in ca. 10 Meter Abstand schöne Fotos machen konnten.
Als erstes steuerten wir in das kleine Museum das auch zeigte, wie es vor Johann August Sutter war und danach. Ein sehr hübsches kleines Museum das nicht mal Eintritt verlangt.
Im Souvenier-Shop gab es dann T-Shirts, Bücher und allerlei Sachen die mit Gold und dem Goldwaschen zu tun hat. Sogar eine Münze, speziell für die Weltmeisterschaft geprägt gab es da zu kaufen. In einem der kleinen Häuschen wurden wir von einem Paar in Historischer Kleidung empfangen. Sie erzählten uns, dass sie auf einen Bus warten würden, die Leute aus Placerville hier her bringen würde. Es war aber kaum Jemand da und so texte uns der nette Mann über eine halbe Stunde mit der Geschichte der Gegend zu. Das was wir verstanden haben klang sehr interessant und wir hätten gerne mehr verstanden aber typischerweise reden sie sehr schnell, viel und meist auch ziemlich undeutlich.
Der Besuch beim Schmid war dann ebenso lehrreich und interessant als sie uns zeigten wie man damals das Metall bearbeitete. Es gab sogar ein kleines Restaurant mit einer super Kaffemaschine, Kuchen, Eis und WLAN!
Aber anscheinend waren unsere Freunde ohne WLAN unterwegs, denn am Abend zufor erfuhren wir zwar welche Platznummer ihr Camper hatte, aber leider vergassen wir zu fragen auf welchem Campground sie sind. Mein Whatsup blieb bisher ungelesen, und auch der Anruf wurde nicht angenommen. Also wollten wir es später noch einmal versuchen.
Parade in Placerville
Nach Placerville waren es dann nur eine knappe halbe Stunde fahrt und mittlerweile wussten wir auch in welchem Campground wir sie finden würden. Aber erst war noch etwas zu Essen angesagt. In der Nähe des Campgroundes fanden wir ein Chinesisches Restaurant das wir sogleich ansteuerten. Das Essen war sehr fein und wie immer waren die Portionen mehr als genug, und das ganze inkl. Getränke und Trinkgeld kostete gerade mal $25.-!
Eine Weile später trafen wir dann auch endlich auf unseren Freund Yukon und die Goldwäscher-Deligation aus der Schweiz. In einem Shuttlebus (der zwar mehr nach Partybus aussah) wurden wir dann zusammen nach Placerville gefahren wo die Parade beginnen sollte. Wir zwei "Nicht-Teilnehmer" durften sogar mit der Parade mitgehen. Und dank der Schweizer-Fahne von Alice war ich dann auch richtig "angezogen".
Was dann kam habe ich noch nie erlebt. Andre entschied sich Fotos zu machen und ging voran, während ich mit den restlichen 8 Goldwäscher eine kleine Gruppe bildete. Als wir dann durch die Strassen gingen klatschten, winkten und riefen die Leute uns zu als seien wir irgendwelche Stars. Die Strassen waren voll von Zusauern die uns zujubelten und wir winkten und riefen zurück. Im Zentrum des Dorfes stand dann der Glockenturm wo ein Speeker die verschiedenen Nationen willkommen hiess, und ich schwöre euch, als die Schweiz begrüsst wurden hörte ich die Leute so laut jubeln und klatschen wie bei keinen zuvor! "Welcome Swizerland we love your Chocolate!" Das war ein verrücktes Erlebnis. Viele der Zuschauer trugen auch hier historische Gewänder was mich so richtig ins schwärmen brachte. Auch Marlise Lüdi, die schon an so einigen Meisterschaften war meinte danach, dass sie so etwas noch nicht erlebt hätte. Hier einige Fotos....
Wissenswertes über Placerville
Placerville wurde schnell zum Knotenpunkt des Geschäftes mit dem Gold und den hoffnungsvollen Goldsuchern. Levi Strauss lebte kurzzeitig in der Stadt und verkaufte Segeltuch für Zelte, bevor er nach San Francisco zog und dort die Levi Strauss & Co. gründete, die 1873 die Jeans patentieren ließ.
Der Ort wurde ursprünglich Dry Diggins genannt, nach dem Abbau von trockenen Sanden, die zum Fluss hinunter befördert und dort ausgewaschen wurden. Ein späterer Spitzname Hangtown stammt von den vielen Hinrichtungen in den unruhigen Hochzeiten des Goldrausches. Im Stadtbild von Placerville sind einige historische Gebäude erhalten, darunter ein Glockenturm an der Main Street. Die Hangtown's Gold Bug Park & Mine ist ein Museum und Schaubergwerk für den Gold-Abbau in bergmännischer Manier.
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